12.12.2021 – Weihnachtskonzert des MännerQuartett 1881.

Den musikalischen Auftakt des MännerQuartett 1881 in die vorweihnachtliche Zeit des 3. Advent, konnte man sich nicht besser wünschen und als gelungenen Start bezeichnen. Der grandiose Erfolg lag auch sicherlich an der vielseitigen und abwechslungsreichen Zusammenstellung des Programms. Wenn dann noch die Sangesfreudigkeit der Chormitglieder, die hohe Qualität der Solisten, ein begnadeten Klavierspieler und eine herausragende Moderatorin dazukommen, ist eigentlich alles perfekt.

Leider gab es einen finanziellen Wermutstropfen, wo wir für unseren Mut in Zeiten von Corona unseren Tribut mit einem nur halbvollen Saal zahlen mussten. Doch das waren uns die ganzen Mühen und Vorbereitungen wert, um wieder nach langer Enthaltsamkeit auftreten zu können und unseren Fans ein klangvolles Weihnachtsgeschenk zu präsentieren. Jedenfalls hat die bunte musikalische Mischung, die unser Musikdirektor Axel Quast zusammengestellt hat, das Publikum hoch erfreut und vollauf begeistert.

Was lag da näher, als die schönsten Lieder der letzten Jahre zusammenzustellen, die nochmals warmherzigen Hochgenuss verbreiten konnten.Dazu gehörten natürlich die „Klänge der Freude“ von Edward Elgar, oder „Wir preisen Deine Herrlichkeit“ von John Bennet und „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven, um nur einige zu nennen. Hier konnten die gestandenen Sänger ihr kraftvolles Stimmvolumen voll entfalten und zeigen was in ihnen steckt.

Diesen Eindruck vermittelte auch der Überraschungsknüller in der Gestalt von Dudelsackspieler Nils Bosshammer. Mit Kilt und Originaltracht und lautstarker typischer Musik, brachte seine stattliche Erscheinung den Saal echt in Aufruhr. Bei seinem phänomenalen Auftritt fühlte man sich gleich in die schottischen Highlands versetzt und konnte schon glauben, dass die Schotten damals damit ihre Kriegsgegner in die Flucht geschlagen haben.

Auch bei der Auswahl unserer beiden herausragenden   Solisten aus der künstlerischen „Champions League“ hatten wir wiederum ein treffliches gutes Händchen bewiesen. Da hatten wir mit Zelotes Edmund Toliver nicht nur eine gewaltige persönliche Erscheinung zu bieten, sondern konnten auch seinen voluminösen tiefen Bass bewundern. Diese Stimme erinnerte mich mit „Old Man River“ direkt an den alten Mississippi mit Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Tatsächlich stammt er aus den USA, ist in New York geboren und hat sein Studium der Musikwissenschaft an der University of Michigan mit dem Doktortitel abgeschlossen.

Genauso begeisterte uns die vielseitige und bezaubernde Sopranistin Sarah Bouwers mit ihrer eindrucksvollen Stimme. Ihre gesangliche und schauspielerische Leistung unterstrich sie mit der eigenen Übersetzung über die Geschichte einer Frau, die man eigentlich nicht an der Oper annehmen wollte und es auf eigenartiger Weise doch geschafft hat. Ihr besonders einfühlsames Verständnis zeigte sie gemeinsam mit dem Chor, als sie uns mit der „Himmelskönigin“ und „Panis Angelicus“ harmonisch und begeistert begleitete.

Was zum Schluss natürlich nicht fehlen durfte, war das berühmte und beliebte „Jerusalem“ von Adams und Ihlau, was unsere Besucher immer wieder gerne von uns einfordern. Doch was wäre ein Konzert ohne unseren verlässlichen Martin Fratz am Klavier, der mit unglaublicher Feinfühligkeit Chor und Solisten souverän und profihaft begleitet.
Auch das unbezahlbare Talent unserer beliebten Moderatorin Annika Boenigk versorgte uns mit reichlich Informationen und humorvollen Einlagen, die man nicht mehr vermissen möchte.

Es stimmte einfach rundherum alles und wir haben wohl einen guten Eindruck hinterlassen, was uns jedenfalls die heimische Presse bestätigte. Die WAZ schrieb von stimmenstarken Herren, die den großen Lichthof unverstärkt mit den eigenen Stimmen bis in die letzte Reihe füllten. Martin Fratz am Flügel ersetzte ein ganzes Orchester und die Solisten sangen sich in die Herzen der Zuschauer. Mehr Lob kann man eigentlich nicht verlangen.

Jedenfalls werden sich diejenigen ärgern, die nicht mit dabei gewesen sind, denn unsere Zuhörer waren hellauf begeistert und sprachen von einem der schönsten Konzerte, was uns auch unsere kritischen Sängerfrauen voll bestätigten.
Allerdings besteht noch die Möglichkeit, eine CD-Aufnahme des Weihnachtskonzertes bei uns zu erwerben.

Rolf Zydeck