„Frühling lässt sein blaues Band“ lautete das viel versprechende Motto des MännerQuartett 1881 zum diesjährigen Frühjahrskonzert. Diese Anfangszeilen des Gedichtes von Eduard Mörike dienten damit als poetische Konzert-Einladung zum 21. Mai in der Kulturkirche Heilig Kreuz. In diesem Sinne machte die Kulturkirche ihrem Namen alle Ehre, als bei sommerlichen Temperaturen das Licht durch die bunten Glasfenster in die heilige Kultstätte eintauchte.
Nachdem unser Vorsitzender Paul-Gerhard Horsters die Gäste begrüßt und sich bei den Sponsoren bedankt hatte, starteten wir direkt mit dem schmissigen „O bella ciao“. Dieses Lied stammt ursprünglich aus dem Freiheitskampf der italienischen Partisanen gegen die Faschisten in Italien.
Dieser gelungene Auftakt war die Einleitung des von uns zusammengestellten Musikreigens mit vielen tollen Liedern, wo für jeden mit Sicherheit etwas dabei war. Musikdirektor Axel Quast hatte diesmal nicht nur die musikalische Gesamtleitung, sondern entpuppte sich auch als hervorragender Moderator, der durch das vielfältige Programm führte. Darin begrüßten wir den Frühling mit tollen Melodien aus Oper und Musicals, wo auch die Seefahrt mit einigen Kneipenbesuchen nicht fehlen durfte.
Diese gelungene Zusammensetzung unserer Lieder sorgte nicht nur für eine tolle frühlingshafte Stimmung, sondern bescherte uns auch diesmal wieder ein volles Haus. Besonders bei der Auswahl der Solisten hatten wir wieder einmal ein glückliches Händchen gehabt. Denn diese beiden hervorragenden Solisten haben mit Sicherheit noch eine große Karriere vor sich:
Der Tenor Apostolos Zoidis hat sein Hauptengagement bei der renommierten Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf.
Die Sopranistin Viola Michalski stammt nicht nur aus einer tollen Musikerfamilie, sondern stand bereits mit zahlreichen verschiedenen Vokalensembles und Kammerchören auf der Bühne.
Da war es nicht verwunderlich, dass die beiden jungen Künstler, die wir zur Unterstützung eingeladen hatten, mit ganz ausgezeichneten Leistungen überraschten.
Besonders beim Tenor Apostolos Zoidis hörte man es oftmals raunen: „Was für eine Stimme“. Und das konnte man wirklich sagen, denn diese hervorragend ausgebildete Tenorstimme erinnerte mich etwas an den jungen Pavarotti. Entsprechend profilierte er sich mit „Maria“ aus dem Musical „West Side Story“ und „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Operette „Das Land des Lächelns.“
Doch ebenso engagierte sich die charmante Sopranistin Viola Michalski, die mit ihrem glasklaren Sopran die Herzen des Publikums eroberte. Sie sang uns aus der Operette „Die schöne Galathee“ das Stück „Was sagst du, ich lausche“ und setzte einen weiteren Glanzpunkt, als sie zusammen mit dem MännerQuartett 1881 das von Otto Groll arrangierte Lied erklingen ließ, „Wo Liebe ist, wird Frieden sein.“ Ein einfühlsamer Titel, den wir gerade in diesen unruhigen Zeiten gut gebrauchen können, wo leider immer noch Kriege herrschen und Menschen um ihre Existenz kämpfen.
Trotzdem kam die Liebe natürlich nicht zu kurz, denn bereits zu Anfang sangen wir das beliebte Lied „Schau, was Liebe ändern kann“, und das ist schon so einiges. Jedenfalls bewiesen die Sänger wie auch die jungen Talente, was so alles in ihnen steckt, wobei diese Leistungen immer wieder vom begeisterten Publikum mit entsprechendem Beifall unterstrichen wurden.
Zu dieser Anerkennung gehört natürlich auch der Dank an unseren unverzichtbaren Martin Fratz am Klavier, der uns immer wieder den Rücken stärkt und auch schon einmal aushelfen muss. Professionell zauberte er die schönen Melodien aus den Tasten und begleitete ganz souverän Chor und Solisten.
Auf unseren musikalischen Reisen begegnet uns auch immer wieder Otto Groll, mit dessen feurigem Lied „Balkanfeuer“ wir die erste Halbzeit temperamentvoll beendeten.
Auch im 2. Teil präsentierten wir bekannte Melodien, wie „America“ ebenfalls aus der „West Side Story“, wo sich herausstellte, dass Amerika nicht das heiß ersehnte gelobte Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist. Weitere Klassiker wie „Spanish Eyes“ und „Sierra Madre Del Sur“ waren natürlich auch mit dabei und rundeten den Abend ab.
Bei dieser tollen Stimmung verabschiedete sich die begeisterte Zuhörerschaft mit stehenden Ovationen. Als passende Zugabe konnten wir mit „Time to say good by“ die ganze Sache nochmals aufwerten und erfolgreich abschließen.
Rolf Zydeck